Mittwoch, 28. Dezember 2016

Travelmonth Woche 3

Und hier die dritte Woche unseres Reisemonats.
Tag 15: Der Milford Sound
Am 15.12.2016 ging es für uns dann zum Milford Sound. Um die Touristenmassen zu vermeiden, buchten wir die früheste Bootstour, die es gab. Das hieß allerdings für uns wiederum um 5:00 Uhr aufzustehen, damit wir pünktlich um 9:00 Uhr am Milford Sound waren und unsere Bootstour in Angriff zu nehmen. Wie schon im Wetterbericht vom Vortag angekündigt, war das Wetter nicht gerade rosig. Als unsere Bootstour jedoch begann, riss auf einmal der Himmer auf und abgesehen von einem ziemlich starken Wind gab es nichts worüber man sich beschweren konnte. Erst gegen Ende der Tour schlug das Wetter wieder um, dann entlud es sich jedoch mit seiner ganzen Gewalt (Hagel, starker Wind, etc.). Die Tour an sich war deutlich schöner als ich gedacht hätte und da es die Tage zuvor häufig geregnet hatte, konnten wir viel mehr Wasserfälle als an einem "gewöhnlichen" Tag beobachten.

Nachdem wir unsere Bootsfahrt beendet hatten, bei der wir übrigens auch das ein oder andere gelernt hatten (Der Milford Sound ist nämlich zum Beispiel gar kein Sound, sonder ein Fjord :D), machten wir uns wieder auf den Weg zurück in Richtung State Highway 6. Dort, oder besser gesagt in einem Ort namens Lumsden, sollte es nämlich einen sogenannten Freedom-Campingplatz geben, also einen Campingplatz auf welchem man umsonst übernachten kann. Der auf dem wir waren, wurde von der Stadt Lumsden bereitgestellt und war tatsächlich vollständig kostenfrei (meiner Meinung nach eine ziemlich coole Sache :D). Zum Abend hin gingen Conny und ich noch einmal schwimmen, bevor wir unter eher schwierigen bzw. "windigen" (<- Hahaha) Bedingungen mit unseren Gaskochern noch ein mehr oder weniger genießbares Essen hinzauberten (Es gab verkochten Nudelbrei mit Tomatensoße).
    Tag 16: Von Lumsden nach Invercargill, bis in die Catlins
Der sechzehnte Tag war wiederum wieder eher ereignisarm. Gegen 10:00 Uhr fuhren wir in Lumsden los und unser erster Stop war Invercargill, eine von Neuseelands größeren, aber auch unübersichtlicheren Städten. Dort stockten wir unsere Essens- und Benzinvorräte wieder auf, da wir planten in die Catlins zu fahren, einem eher etwas wilderen Teil der neuseeländischen Südinsel. Uns erster Halt dort war der Waipapa Point, ein Leuchtturm, vor welchem vor einiger Zeit Neuseelands schwerstes Schiffsunglück geschehen ist. Bei dem Wind und dem Wellengang, der dort herrschte war es allerdings auch nicht wirklich schwierig sich das vorzustellen.
Der Waipapa Point
Nachdem wir dort eine Weile spazieren gegangen waren und die Kräfte der Natur auf uns einwirken haben lassen, war unser Plan noch zum Slope Point, dem südlichsten Punkt der neuseeländischen Südinsel zu fahren und danach auf einem nahe gelegenen Campingplatz zu übernachten. Da wir allerdings zuerst zu letzterem gefahren sind und dort feststellten, dass es nur wenige sichere Plätze gab (auf den anderen bestand die Gefahr stecken zu bleiben, da es dort zu schlammig war) verschoben wir den Slope Point auf den nächsten Tag und erklärten den Tag für beendet.
    Tag 17: Die Catlins
Den nächsten Tag nutzten wir dann komplett dazu, die Catlins zu erkunden. Gestartet sind wir, wie am Vortag beschlossen am Slope Point. Dieser war an sich recht karg, aber dennoch war es irgendwie ein seltsames Gefühl näher am Südpol als am Equator zu sein.
 Danach ginge es weiter zum Curio Bay, eine archäologisch sehr wertvolle Stätte, da es dort einen versteinerten Wald gibt, den man jeweils bis zu zwei Stunden vor und nach der Ebbe begehen kann. Dieses Phänomen scheint wohl sehr selten zu sein, da der Wald wohl innerhalb weniger Wochen vollständig versteinert sein muss, da sonst der Verwesungsprozess bereits einsetzt.
Der versteinerte Wald
 Nachdem wir also durch eben jenen Wald gelaufen sind ging es weiter bis zum Nugget Point, nicht jedoch ohne einen Stopp bei Neuseeland's Niagara Falls. In  der Beschreibung dieser hieß es, dass sie eine der kleinsten Wasserfälle der Welt sind. Wie man sich vielleicht schon denken kann waren diese also ein Witz. Im Grunde  standen wir (staunend natürlich) vor einem Bach mit einem Stein, über den Wasser floß. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an das Info-Center in Invercargill für diesen unglaublichen Scherz. War ein super Gag :D
Im Hintergrund die unglaublichen Niagara Falls (NZ)
Die Nugget Points hingegen lohnten sich wieder. Auch hier stand wieder ein Leuchturm, dieses mal vor einer beeindruckenden im Wasser stehenden Felsformation.
Sicht vom Nugget Point
Der Nugget Point
Schlussendlich entschieden wir uns noch dazu, bis nach Dunedin weiterzufahren, um dort die Nacht zu verbringen, da wir den nächsten Tag vollständig nutzen wollten um die Stadt zu erkunden. Letzen Endes strandeten wir auf einer Pferderennbahn, die für 10$ das Auto einen Stellplatz und saubere Toilettenanlagen anbot, nachdem wir auf unserem ursprünglich geplanten Campingplatz keinen Platz für zwei Autos mehr gefunden hatten.
    Tag 18: Dunedin
Am Morgen sprangen wir also wieder alle in unsere Autos und machten als erstes Halt um eine sehr schöne Kirche zu besichtigen. Danach ging es weiter ins Stadtzentrum, wo wir unser Auto abstellten und uns auf machten, um die Stadt per Fuß zu erkunden. Zunächst besichtigten wir den (alten) Bahnhof Dunedins, welcher einer der größten und "prächtigsten" in Neuseeland war. Das Innere von diesem wurde dieser Behauptung in vollem Maße gerecht, da es eher aussah, wie das Innere eines Palastes mit Mosaikböden und bunten Fenstern.
Im Inneren des Bahnhofs
. Auf das Drängen von manchen Personen aus unserer Reisegruppe (Laura) nahmen wir danach auf einer Führung bei Cadbury's teil, Neuseeland's größtem Schokoladenhersteller (irgendwie scheint Dunedin viel von Neuseeland's bestem zu haben :D). Die Führung an sich war interessant, nur durften wir leider Fotos machen, noch wirklich die Schokoladenherstellung beobachten.  Zum Abschluss des Tages gingen wir dann noch in die öffentliche Kunstgalerie Dunedins und von dort auf direktem Wege zum Schwimmbad, um dort noch ein paar Bahnen zu drehen. Gegen Abend kehrten wir zu unserem Campingplatz an der Pferderennbahn zurück, da es für diesen Preis fast keinen besseren in der Nähe gab und wir außerdem nicht das erneute Risiko einer Stellplatzsuche auf uns nehmen wollten.
    Tag 19:    Fahren, Oamaru, fahren, Elephant Rocks, fahren und Omarama
Wie man dem Titel vielleicht schon erleben kann stand der heutige Tag größtenteils im Zeichen des Fahrens, da wir möglichst nahe an den Mount Cook herankommen wollten. Nichtsdestotrotz ließen wir uns zu ein paar Zwischenstopps hinreißen, der erste davon war an den Moeraki Boulders, einer Steinkugelformation, von der keiner wirklich weiß, wie diese entstanden ist.
Auf den Moeraki Boulders
Der zweite war in Oamaru. Die Stadt selbst war bis jetzt eine der schönsten Städte, die ich in Neuseeland gesehen habe, da sie im viktorianischen Stil gebaut war und man sich somit ins frühe 19. Jahrhundert zurückgesetzt fühlte. . Nach einem kurzen Stadtbummel, während welchem wir in die unterschiedlichsten kleinen und charmanten Läden spaziert sind, lieferten wir dem Steampunk Headquarter noch einen Besuch ab. Steampunk, so erklärte uns Magda, ist eine Art futuristische, post-apokalyptische Kunstrichtung, die sich die Welt ausmalt wie sie wäre, wenn es keine Elektrizität, sondern nur Dampfkraft geben würde. Dazu werden alte Teile aus Dampfmaschinen und ähnlichem zu unterschiedlichen Kunstwerken verbaut und durch eine Ausstellung von eben jenem sind wir dann gelaufen (sehr kompliziert erklärt, ich weiß :D Wikipedia kann's wahrscheinlich besser). Die Ausstellung war sehr interessant aufgebaut und ein Erlebnis, dass ich so noch nicht hatte. Nichtsdestotrotz fuhren wir danach weiter bis zu den Elephant Rocks, einer Steinformation, bei welcher wohl der erste Narnia-Film gedreht wurde.
Die Elephant Rocks
 Nachdem wir auch dort eine Weile verbracht hatten fuhren wir noch weiter bis nach Omarama, wo wir aktuell auf einem freien Campingplatz in einer sehr schönen Umgebung stehen und den Tag entspannt ausklingen lassen, da es morgen schon früh wieder losgehen sollte.
      Tag 20: Aoraki/Mt.Cook
Der heutige Tag begann für uns mal wieder sehr früh. Um genauer zu sein um 4:30 Uhr. Unser Plan war nämlich, während des Sonnenaufgangs zum Mt.Cook zu fahren, um dann dort mit der Morgensonne ein wenig herumzuwandern. Die Straße zum Mt.Cook ließ sich so früh morgens wirklich sehr gut fahren, da fast keine anderen Menschen unterwegs waren und zudem hatten wir unglaubliches Glück mit dem Wetter, da man den Berg so klar sehen konnte, wie an nur wenigen Tagen im Jahr.
Unterwegs zum Mt. Cook
Im Mt.Cook-Village angekommen entschieden wir uns also dazu den Hooker-Valley-Track zu laufen, da das Wandern auf dem Berg nur mit geführten Touren oder der Genehmigung des DOC (Department of Conservation) möglich war. Der Weg führte uns durch ein, von einem nahe gelegenen Gletscher gegrabenes Tal hindurch, über mehrere Hängebrücken, bis zu einem Spiegelsee, direkt vor dem Mt.Cook. Die Aussicht war einfach unglaublich und dass der See selbst auch noch mit Eisschollen gespickt war, trug noch ein wenig zur Dramatik der Szenerie bei.
Auf dem Wanderweg

Am Ziel angekommen
 Nachdem wir also unser Mittagessen gegessen hatten entschieden wir uns dazu noch ein wenig das Ufer des Sees entlangzuspazieren, ich selbst bin noch auf einen kleinen Felsen geklettert, der etwas im See lag. Dort vollführte ich dann die dümmste Aktion seit langem.
Ich, noch unwissend über meine spätere Dummheit
Beim Herunterklettern fiel mir nämlich mein Handy aus der Tasche und auf direktem Wege in eben jenen See. Da dieser zu allem Überfluss auch noch sehr milchig war, konnte man auch nicht auf den Grund sehen. Das hieß ich durfte fischen gehen, im eiskalten Wasser. Glücklicherweise waren auch noch Conny und Laura mit dabei (danke noch einmal!), die mir nicht nur beim Suchen halfen, sondern zum Beispiel auch feststellten, dass ich überhaupt nicht an der richtigen Stelle suche. Nach ca. 3 Minuten hatte Conny dann schließlich mein Handy in der Hand. Und aus irgend einem Grund funktionierte es sogar noch. Um sicher zu gehen ließ ich es dann aber noch für einen halben Tag im Reis liegen, dann lief es jedoch wieder genauso wie zuvor. Nachdem wir also unsere Wanderung am Mt. Cook beendet hatten, fuhren wir noch weiter bis zum Lake Tekapo. Dort besuchten wir noch die "Church of the good Shepherd", bevor wir uns auf unseren Campingplatz zurückzogen und hofften, dass der Himmel während der Nacht klar bleibt (am Lake Tekapo gibt es nämlich einen der wohl schönsten Sternenhimmel der südlichen Halbkugel). Leider war das nicht der Fall, weswegen wir unsere Hoffnungen einfach in die nächste Nacht setzten.
Auf dem Weg zurück

The Church of the good Shepherd
     Tag 21: Lake Tekapo
Der darauf folgenden Tag stand hauptsächlich im Zeichen der Entspannung, was auch der Grund ist, warum es nicht sonderlich viel darüber zu berichten gibt. Zunächst schliefen wir aus, bevor wir dann alle spontanen Aktivitäten nachgingen. Conny und ich gingen zum Beispiel joggen und später dann noch schwimmen, Magda laß ein Buch und Laura laß auch zunächst noch, bevor sie ebenfalls zum Schwimmen mitkam. Die großen Hoffnungen, die wir in die nächste Nacht gesetzt hatten wurden allerdings leider schon wieder enttäuscht, so dass es auch dieses mal keinen Sternenhimmel zu beobachten gab.

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